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Brennwerttechnik

Die Brennwerttechnik bezeichnet eine bestimmte Gruppe von Systemen in der Heizungstechnik. Brennwertsysteme sind in der Lage, die Abgase, welche durch Verbrennung von Öl oder Gas entstehen, so weit herunterzukühlen, dass der im Abgas immer vorhandene Wasserdampf kondensiert und dabei die latente Wärme, d.h. die Kondensationswärme, freigesetzt wird.

Diese Energie wird nun dem System wieder zugeführt. Der Mehrgewinn an Nutzenergie macht bei Ölanlagen theoretisch bis zu 6%, bei Gasanlagen bis zu 11% des Heizwertes aus. Diese Energie entweicht bei den „normalen“ Heizungsanlagen ungenutzt aus dem Schornstein.

Wussten Sie, dass in Baden-Württemberg bei einer Heizungsmodernisoerung 15% der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Energien sein müssen?

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die so gewonnene „nicht fühlbare“ Wärme dem System wieder zuzuführen.

Bei „herkömmlichen“ Brennwertsystemen wird das Abgas durch das in die Heizung zurückfließende Wasser bis unter den Taupunkt (Öl: 47°C, Gas: 56°C) abgekühlt. Das hat aber zur Folge, dass dieses Wasser eine tiefere Temperatur haben muss als 47°C bzw. 56°C, ansonsten könnte es das Abgas ja nicht kühlen. Man spricht dabei von der „Abhängigkeit vom Rücklauf“.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass bei solchen Anlagen deshalb der „Rücklauf“ nicht wärmer sein darf als ca. 30-40°C (Ölbetrieb).

Dies setzt aber auch Grenzen für den „Vorlauf“, also das Wasser, das durch die Heizung erwärmt wurde und welches zu den Heizkörpern oder dem Warmwasserboiler transportiert wird.

Mehr als 40-50°C dürfen im allgemeinen nicht überschritten werden, sonst ist das Wasser, wenn es in die Heizung zurückfließt, zu warm, um die Abgase unter den Taupunkt abzukühlen.

Dies hat zur Folge, dass diese Systeme zur Warmwassererzeugung (ca. 50°C - 60°C) oder zur Versorgung von Heizkörpern (ca. 60°C - 70°C) den Brennwert-Bereich verlassen müssen. Sollen diese Anlagen dauerhaft kondensieren, so ist deren Anwendung auf den Betrieb an einer Fußbodenheizung beschränkt.